Der Kaffee unterwegs

Auch auf andere Getränke anwendbar

Neulich im Intercity: Ein ausgesprochen freundlicher Bistro-Mitarbeiter läuft mit einigen Bechern „frischen Kaffees“ durch die Reihen und bietet sie den Reisenden an. Eigentlich möchte ich keinen, aber der Duft weckt den Appetit und der Charme des Kellners ist geradezu unwiderstehlich. Ich drehe mich um, um das Gesicht zu der verführerischen Stimme zu sehen. Da fällt mein Blick auf das Tablett mit den großen Pappbechern, Plastikdeckeln, Milch- und Zucker-Einzelportiönchen und Plastikrührstäben. Jede Menge potenzieller Müll. Wegen einer einzigen „Tasse“ Kaffee. Nein, das möchte ich eigentlich nicht unterstützen. Ich hätte ja meine eigene Tasse dabei, aber das nützt mir in dieser Situation wenig. Was soll ich machen?

Die Entscheidung wird mir abgenommen: Bevor der nette Herr bei mir ankommt, ist alles verkauft. Er setzt seinen Gang durch den Zug dennoch fort und nimmt Bestellungen der leer ausgegangenen Fahrgäste auf: „Darf ich jemandem einen frisch gebrühten Kaffee aus dem Bordbistro bringen?“

Vor meinem geistigen Auge beginnt sich folgendes Bild zu formen: Der freundliche Bistro-Mitarbeiter sammelt die mitgebrachten Mehrwegbecher der Reisenden ein, befüllt sie mit Kaffee und verteilt sie wieder. Als er mir auf dem Rückweg zum Bistro mit dem leeren Tablett entgegenkommt, sehe ich es in Gedanken vollgestellt mit verschiedensten, farbenfrohen Bechern und Tassen. Alternativ könnte er mit einer Thermoskanne durch den Zug wandeln und den Kaffee direkt am Platz ausschenken. Nur eine naive Vorstellung oder bald Wirklichkeit?

Ich bin später mit meiner Tasse selbst zum Bistro gegangen. Ein bisschen Bewegung tut bei einer langen Zugfahrt ja auch ganz gut.

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