Die kulinarischen Krimis von Tom Hillenbrand

Hauptberuflich betreibt der Luxemburger Koch und Gourmet Xavier Kieffer ein kleines Restaurant, in dem er seinen Gästen bodenständige regionale Gerichte anbietet. Nebenher wird er regelmäßig in Mordfälle verwickelt, die ihn persönlich berühren – und deren Aufklärung er deshalb nicht der trägen Luxemburger Polizei überlassen kann. Also ermittelt Xavier Kieffer selbst. Mit seinen unkonventionellen Methoden geht er der Police Grand-Ducale dabei manchmal gehörig auf die Nerven. Immer mit Rat und Tat an seiner Seite: Sein Freund und Stammgast Pekka Vatanen, finnischer EU-Beamter, der exquisites Essen, guten Wein und schöne Frauen liebt, und seine Freundin Valérie Gabin, unprätentiöse Inhaberin des berühmten Sterne-Imperiums Guide Gabin. Außerdem viele andere, wechselnde Charaktere, teils ziemlich schräge Typen, die allein schon die Bücher lesenswert machen.

Mit Hartnäckigkeit, Courage und einer ordentlichen Portion Humor löst Xavier Kieffer einen Fall nach dem anderen. Die Bücher, bisher fünf, lesen sich weg wie sich das Lieblingsgericht isst: Einmal angefangen, fällt es schwer aufzuhören. Die Kriminalfälle drehen sich natürlich immer ums Essen. Fachlich ausgesprochen gut recherchiert, vermitteln sie nebenbei ungeheuer viel Wissen. Im ersten Band „Teufelsfrucht“ geht es um die Wirkungen von Geschmacksverstärkern, „Rotes Gold“ führt uns die fatalen Folgen der Überfischung der Meere vor Augen, „Letzte Ernte“ thematisiert Börsenspekulationen mit Nahrungsmitteln, „Tödliche Oliven“ entlarvt Tricks bei der Olivenölpanscherei und in „Gefährliche Empfehlungen“ erfährt man, was mit dem legendären Guide Gabin während des Zweiten Weltkriegs angestellt wurde.

Jedes Buch ist in sich abgeschlossen. Man kann also mit jedem beliebigen Titel beginnen. Und es auch bei dem einem belassen. Letzteres ist allerdings unwahrscheinlich – Suchtgefahr!

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